Pfeilbau in der Archeoweek 2019
In der letzten Ferienwoche bot das Südtiroler Archäologiemuseum zum ersten Mal eine Sommeraktivität an. 17 Kinder im Alter von 8-12 Jahren bauten unter der Anleitung von Archäologen und Kulturvermittlerinnen des Museums ihren persönlichen jungsteinzeitlichen Pfeil nach. Auf diese Weise kamen die Kinder selbständig mit einigen prähistorischen Arbeitstechniken in Berührung. Auf der Exkursion zum Archeoparc im Schnalstal konnten alle Ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Pfeil und Bogen testen. Die Resonanz über die Woche war bei Kindern und Eltern sehr positiv, deshalb soll auch im kommenden Jahr wieder eine Archeoweek (mit neuem Programm) stattfinden.
Fotostrecke:
1. Tag: Ein Feuer entzünden mit Silex, Pyrit und Zunderschwamm ist nicht so einfach
2. Tag: Auf der Suche nach den Rohstoffen zum Pfeilherstellen. Auf Kohlern über Bozen suchen wir Birkenrinde, Schneeball-Büsche und Brennesseln. Das Feuermachen geht jetzt schon leichter von der Hand. Wir brauchen Glut, um den Steinzeitklebstoff Birkenteer herzustellen.
3. Tag: Entrinden der Schneeball-Äste für den Pfeilschaft. Aus Silex lassen sich sehr scharfe Klingen schlagen, die sogar durch Handschuhe schneiden können… zum Glück gibt es moderne Pflaster 😉 Mit einem Nachbau von Ötzis Retuscheur werden aus den Silexsplittern Pfeilspitzen geformt.
4. Tag: Ausflug zum Archeoparc im Schnalstal. Dort üben wir Bogenschießen, lernen Getreide zu mahlen und probieren andere Fertigkeiten aus der Steinzeit aus.
5. Tag: Pfeile fliegen stabiler, wenn sie befiedert sind: dazu teilen wir Vogelfedern der Länge nach am Kiel, kleben sie mit Birkenteer am Pfeilschaft fest und umwickeln alles mit Nesselfäden und Tiersehnen. Am Nachmittag erklären wir unseren Eltern, wie wir die Pfeile gebaut haben.
Wir danken dem Grieserhof, dem Archeoparc Schnalstal und der montessori.coop für die freundliche Aufnahme.
Fotos: (c) Südtiroler Archäologiemuseum