Bozen, 16.03.2018
20 Jahre Südtiroler Archäologiemuseum
Zwei Aktionstage der offenen Tür mit freiem Eintritt am 24. und 25.3.2018
Bozen – Am 28. März 2018 sind genau 20 Jahre vergangen, seit das Südtiroler Archäologiemuseum seine Tore öffnete. Das damals frisch umgebaute Gebäude der ehemaligen k.u.k. Bank in der Bozner Museumstraße erlaubte mit seiner Dauerausstellung erstmals einen Überblick über die gesamte Vor- und Frühgeschichte Südtirols. Ein besonderer Fundkomplex in der Dauerausstellung des Hauses sorgte schon damals für hohes Besucherinteresse: Ötzi, der Mann aus dem Eis und seine Beifunde. Seither ist das Südtiroler Archäologiemuseum weder aus dem Stadtbild von Bozen noch aus Südtirol wegzudenken.
Das Museum lädt die Bevölkerung deshalb am Wochenende 24./25. März 2018 mit zwei Tagen der offenen Tür ein, das Ereignis mitzufeiern (Programm siehe unten).
Viele Menschen haben noch die Bilder von der aufregenden Überführung des Mannes aus dem Eis von der Universitätsklinik Innsbruck nach Bozen im Kopf. Ein eigens umgerüsteter Kühlwagen und Polizeiaufgebote beider Staaten hatte die einzigartige Mumie über den Brenner eskortiert. Nun sollte er zusammen mit seinen einzigartigen, restaurierten Kleidungsstücken und der Ausrüstung aus der Kupferzeit endlich dem Publikum zugänglich sein. Ötzi befand sich jedoch nicht allein im Museum: eingefügt in einen chronologischen Rundgang konnten Besucherinnen und Besucher bedeutende Funde der Vor- und Frühgeschichte bestaunen, die auf dem Gebiet des heutigen Südtirol zutage gekommen waren.
In einer weitsichtigen Entscheidung hatte die Südtiroler Landesregierung das ehemalige k.u.k-Bank-Gebäude, zuletzt Banca d’Italia, in der Bozner Museumstraße zum Standort eines neuen Landesmuseums für Archäologie bestimmt. Nach den Umbauarbeiten, die 1996 begonnen hatten, und dem Einbau einer hochspezialisierten Kühlanlage für die Mumie konnte das „Südtiroler Archäologiemuseum“ am 28.3.1998 eröffnet werden.
Was 1998 als Wagnis begann, kann im Rückblick als einzigartige Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Karin Dalla Torre, Direktorin der Südtiroler Landesmuseen, erläutert: „Als das Südtiroler Archäologiemuseum vor 20 Jahren eröffnet wurde, war es ein innovatives und zeitgemäßes Museum, und es hat sich überaus erfolgreich weiterentwickelt. In die Zukunft gedacht, werden die Südtiroler Landesmuseen und das Archäologiemuseum gemeinsam weiter daran arbeiten, dass das Museum auf einer hochaktuellen Forschungsbasis den Besuchenden ein schönes, prägendes Museumserlebnis schenkt und sie begeistert.“
In der Tat hat das Haus in den letzten 20 Jahren entscheidende Impulse gegeben und viel verändert: Die Forschungsansätze zur Archäologie, zum Mann aus dem Eis und zu seiner Konservierung sind internationale Marksteine. Südtirol wird durch den Mann aus dem Eis auch als Kulturdestination wahrgenommen und konnte damit weltweit seine naturschöne Attraktion noch erhöhen. Unter den internationalen Archäologiemuseen nimmt das Südtiroler Archäologiemuseum einen herausragenden Platz ein. Der Mann aus dem Eis und sein Museum sind weltweit berühmt.
Der zeitliche Zufall will es, dass in den kommenden Tagen ein Besuchsrekord überschritten werden wird: „5 Millionen Besucher aus aller Welt in 20 Jahren sprechen eine deutliche Sprache, dass das Konzept und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Ausstellungsinhalte erfolgreich waren und sind. Wir arbeiten daran, dieses hohe Niveau auch in Zukunft zu ermöglichen“, unterstreicht Museumslandesrat Florian Mussner.
Um den Service für die vielen Besuchenden zu verbessern, wurde das Gebäude – im Rahmen der denkmalpflegerischen Vorschriften – in den letzten Jahren einigen Veränderungen unterzogen: die Fassade des Gebäudes ist in der Fußgängerzone schon von weitem als Museum erkennbar. Im Innern wurde die Dauerausstellung zum Thema Mann aus dem Eis auf mehrere Etagen erweitert, um mehr Personen gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, das Thema „Mann aus dem Eis“ zu besichtigen. Auch im Eingangsbereich wurde mehr Platz für ankommende Menschen geschaffen. Ein modernes Zugangssystem erlaubt seit Dezember 2017 ein effizientes Besuchsmanagement, indem Museumsgäste ihren Besuch für eine bestimmte Zeit reservieren können. Zum seinem 20-jährigen Jubiläum wartet das Südtiroler Archäologiemuseum mit einer innovativen „Lounge“ auf, in der die Museumsgäste ihren Besuch durch unterhaltsame Zusatzinformationen vertiefen oder sich für einen Moment ausruhen können.
Die umsichtige Leitung des Hauses und die 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen mit den Veranstaltungsprogrammen für verschiedenste Zielgruppen, den Sonderausstellungen und den international gastierenden Wanderausstellungen sowie einer internationalen, marktorientierten Kommunikation und Vernetzung dafür, dass das Haus seit 2011 konstant steigende Besuchszahlen verzeichnet, im vergangenen Jahr mit 286.972 Personen die höchste überhaupt in 20 Jahren. Ein neuer Museumsstandort, der sowohl dem Mann aus dem Eis als auch der Dauerausstellung zur Archäologie Südtirols genügend Platz bietet, ist deshalb in Diskussion.
Besucherinnen und Besucher von Nah und Fern sind am Wochenende 24./25.3.2018 herzlich eingeladen zum Mitfeiern des 20-jährigen Jubiläums! Das Südtiroler Archäologiemuseum bietet allen am Samstag und am Sonntag von 10-18 Uhr bei freiem Eintritt ein unterhaltsames Programm:
10:00 – 17:00 Uhr Ötzi für Neugierige
Wie funktionierte Ötzis Ausrüstung? Details zu seinen Beifunden, anschaulich erklärt anhand von Rohstoffen und Rekonstruktionen.
11:00 – 17:00 Uhr Schauwerkstatt
Wie stellte Ötzi seine Pfeile her? Expert/innen zeigen Arbeitsschritte und prähistorische Bearbeitungstechniken.
15:00 Uhr und 16:30 Uhr Puppentheater ÖTZI TRÄUMT
Ein musikalisches Figurenspiel rund um die Gletschermumie Ötzi für Groß und Klein und ganz ohne Worte. Von Eva Sotriffer und Max Castlunger.
Fotos: © Südtiroler Archäologiemuseum
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