Bozen, 21.09.2018

Heilkunst zu Ötzis Zeit

Bozen – Albert Zink, Leiter des EURAC-Instituts für Mumienforschung in Bozen veröffentlichte im International Journal of Paleopathology zusammen mit dem Konservierungsexperten Marco Samadelli, dem Radiologen Paul Gostner und dem Anthropologen Dario Piombino Mascali einen Überblick über Krankheitsbehandlungen beim Mann aus dem Eis.

Zink: „Unsere Studie fasst zusammen, was wir über Ötzis Gesundheitszustand wissen und welche möglichen Formen der Therapie bzw. Behandlung seiner Beschwerden angewandt wurden. Die Zahl und Lokalisierung seiner Tätowierungen und das Vorhandensein von potentiell medizinisch wirksamen Pflanzen, wie den Birkenporling und Adlerfarn, in seiner Ausrüstung und in seinem Magen- und Darmtrakt, spricht dafür, dass in der Kupferzeit bereits ein breites Wissen über die Anwendung von Therapieformen und die Wirksamkeit von pflanzlichen Heilmitteln bestand.“

Obwohl der Mann aus dem Eis (3.300 Jahre v. Chr) nur eine Momentaufnahme bei einem einzigen Individuum der südalpinen Jungsteinzeit darstellt, lässt die Studie erahnen, auf welches komplexe Wissen Heilkundige zur Zeit von Ötzi bereits rein durch Beobachtung und Ausprobieren zurückgreifen konnten.

 

Artikel
Zink, A. / Samadelli, S. / Gostner, P. / Piombino-Mascali, D.: Possible evidence for care and treatment in the Tyrolean Iceman. In: International Journal of Paleopathology, online 8.8.2018 (2018) https://doi.org/10.1016/j.ijpp.2018.07.006;


Fotos:
– Tätowierungen entlang der Wirbelsäule am Rücken des Mannes aus dem Eis (c) Südtiroler Archäologiemuseum/EURAC/Samadelli/Staschitz
– Birkenporling auf Lederstreifen aufgefädelt, aus Ötzis „Reiseapotheke“ (c) Südtiroler Archäologiemuseum/wisthaler.com


Pressekontakt:

Katharina Hersel
Südtiroler Archäologiemuseum
Museumstr. 43, I-39100 Bozen
Tel.: +39 0471 320114
eMail: press@iceman.it

www.iceman.it

Facebook: OetziTheIceman

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