Alpen-DNA im Fokus: Bestätigung früher Ötzi-Ergebnisse
Ein Forschungsteam um Myriam Croze veröffentlichte kürzlich in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature Communications eine umfangreiche DNA-Analyse (47 Individuen) von Skelettresten aus dem Gebiet Trentino-Südtirol, von der Steinzeit bis zur Bronzezeit.
Bezug zu Ötzi
2023 war Ötzis Genom neu sequenziert worden: Es zeigte sich, dass er vorwiegend von den Einwanderern aus Anatolien abstammt, welche die Landwirtschaft in Europa eingeführt haben (Neolithische Revolution). Mit den früheren Bewohnern, den lokalen Jägern und Sammlern war er kaum verwandt.
Die Studie von Croze et al. liefert nun den regionalen Kontext: Die genetischen Merkmale, die bei Ötzi beobachtet wurden, waren kein Einzelfall, sondern offenbar verbreitet in der kupferzeitlichen Alpenbevölkerung.
Elisabeth Vallazza, Direktorin des Südtiroler Archäologiemuseums, kommentiert die Studie: „Die genetischen Merkmale von Ötzi – Abstammung von den frühen Bauern, Laktoseintoleranz – passen gut ins Bild der regionalen Genetik. Wünschenswert wäre es natürlich mehr Individuen aus dieser Zeit untersuchen zu können, dann würde sich das Bild weiter verfeinern. Ötzis Zeitgenossen sind hierzulande leider archäologisch schwer aufzuspüren.
Foto: Rekonstruktion des Mannes aus dem Eis im Südtiroler Archäologiemuseum © Südtiroler Archäologiemuseum / Kennis / foto-dpi.com