Ernährung: Ötzis Darmflora war vielfältiger als unsere

(c) South Tyrol Museum of Archaeology / EURAC research / Marion Lafogler

Ernährung: Ötzis Darmflora war vielfältiger als unsere

 

Moderne Ernährungsgewohnheiten gehen mit einer Verarmung der Darmflora einher. Dies zeigte eine gestern veröffentlichte Studie des EURAC Instituts für Mumienforschung, Bozen, und der Universität Trient.

Der menschliche Körper ist von einer Vielzahl von Bakterien besiedelt. Unser Mikrobiom – die Gesamtheit all dieser „fremden“ Mikroorganismen in und auf uns – hat sich im Laufe der Zeit stark verändert.

Die Studie zeigt auf, dass Hygiene- und Ernährungsgewohnheiten der industrialisierten Gesellschaften mit dem Verlust der bakteriellen Vielfalt in unserem Darm zusammenhängen. Die Forschenden konzentrierten sich dabei auf ein Bakterium: Prevotella copri. Es hilft bei der Verdauung von komplexen pflanzlichen Nahrungsmitteln. Bei Gesellschaften mit ursprünglichem Lebensstil ist es noch in in großer Vielfalt vorhanden. Dieselbe Vielfalt zeigt sich auch noch bei Ötzis Darmprobe.

Bei Menschen mit westlich geprägtem Lebensstil hingegen ist diese Bakterienvielfalt nahezu verschwunden, wie die Studie erstmals zeigt. Dieser Verlust der Vielfalt in unserer Darmflora könnte eine bedeutende Rolle bei komplexen Krankheitsbildern spielen, wie zum Beispiel bei Allergien, Autoimmunerkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen und zunehmendem Übergewicht.

Die Studie kann auf der Webseite von „Cell Host & Microbe“ heruntergeladen werden: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/600593v1.abstract

 

Foto: Untersuchungen an Ötzi, dem Mann aus dem Eis (c) Südtiroler Archäologiemuseum/EURAC Research/Marion Lafogler

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