THE LOFT

sich wie zu Hause fühlen


Bozen, 26.11.2024 - Im Südtiroler Archäologiemuseum gibt es einen neuen Bereich: THE LOFT. Der neu geschaffene Aufenthaltsraum ist zur Entspannung nach dem Museumsbesuch gedacht. Gleichzeitig können Groß und Klein dort
Spannendes zum Thema Wohnen in Südtirol von der Steinzeit bis zur Römerzeit erfahren.

Wohnen im Lauf der Jahrtausende
Zwischen einem schützenden Dach über dem Kopf und dem gemütlichen Relaxen auf der Wohnzimmercouch liegen Welten - und eine lange Zeit, in der sich die Behausung von der nomadischen Unterkunft zum Wohlfühlort entwickelte.

Wohlfühlen
Auch im Archäologiemuseum haben wir einen Ort zum Entspannen geschaffen. In THE LOFT können unsere Gäste ihre Füße ausruhen und gemeinsam planen, wo es als nächstes hingeht. Und nebenbei etwas darüber erfahren, wie man früher gewohnt hat. In THE LOFT präsentieren wir Ihnen archäologisch rekonstruierte Häuserformen in Südtirol von der Steinzeit bis zur Römerzeit.

Wohnmodelle
Bei archäologischen Rekonstruktionen ist es schwierig, von Bodenverfärbungen oder verfüllten Löchern im Erdboden, sogenannten Pfostenlöchern, auf ein Wohnhaus zu schließen.
Um sich das Leben unserer Vorfahren besser vorstellen zu können, wurden für das Museum 1997/1998 Miniaturmodelle angefertigt. Diese orientieren sich an den archäologischen Spuren im Boden. Hinzu kommen Kenntnisse zu den Baumaterialien der damaligen Zeit, statische Berechnungen und einen Schuss Vorstellungskraft.

1. Mittelsteinzeitliches Sommerjagdlager
Plan de Frea, Wolkenstein in Gröden / Selva di Val Gardena
9.–6. Jahrtausend v. Chr.
Der Fundplatz Plan de Frea gibt Einblicke in das Leben von Menschen, die in der Mittelsteinzeit in der Nähe des Grödner Jochs jagten und Vorräte sammelten. Sie hinterließen nur schwache Spuren und waren perfekt an die Umgebung angepasst. Unter einem Felsdach wurden vermutlich im Sommer Vorräte wie Fleisch, Felle und Hörner angelegt. Nomadische Unterkünfte wie Hütten und Zelte gab es in verschiedenen Formen – runde, halbrunde, ovale und trapezförmige Grundrisse. Ein Holzgerüst wurde mit Tierhäuten bedeckt, ideal für das baumlose Gebirge, vor allem im Herbst und Winter.

2. Die bronzezeitliche Hütte Albanbühel – Brixen
Albanbichl, Brixen / Bressanone
mittlere Bronzezeit 16.–14. Jh. v. Chr.
Die Rekonstruktion von Hütten der mittleren Bronzezeit ist schwierig. Pfostenlöcher, Gräben, Gruben und Brandschichten geben Hinweise auf Fundament, Größe und Struktur, jedoch ist die Wand- und Dachkonstruktion unbekannt. Unser Wissen über das Wohnen jener Zeit ist fragmentarisch, jede Rekonstruktion bleibt Interpretation, beeinflusst von Annahmen und Wissen der Forschenden.
Heute geht man davon aus, dass die Modelle oft zu schlicht und schmucklos sind, besonders bei der Inneneinrichtung. Fragen zu Lichtverhältnissen, Heizmöglichkeiten, Rauchbelastung und zur Nutzung von Innen- und Außenbereichen bleiben weitgehend offen.

3. Das rätische Haus – Stufels Brixen
Stufels, Brixen / Bressanone
mittlere Eisenzeit, Mitte 6.–5. Jh. v. Chr.
Trotz zahlreicher Nachweise von rätischen Häusern der späten Eisenzeit bleibt der Interpretationsspielraum groß. Ein wichtiges Merkmal ist die zweistöckige Bauweise: Die rechteckigen Fundamente und Trockenmauern des Untergeschosses geben Hinweise auf die Struktur, das Obergeschoss bestand aus Holz, oft im Ständer- oder Blockbau. Auch wenn diese Bauweise noch heute in Almhütten und Bauernhäusern im Alpenraum sichtbar ist, bleiben Raumeinteilung, Inneneinrichtung und Dekoration im Bereich von Annahmen.

4. Römische Raststätte Sebatum
St. Lorenzen / San Lorenzo di Sebato
1.-5. Jahrhundert n. Chr.
Um Raststätten wie diese gruppierten sich in der Römerzeit eine Schmiede, ein Pferdestall und eine Taverne – oft sogar mit eigener Therme! Dazu einen Bauernhof, der die Station mit Lebensmitteln und Tierfutter versorgte. Denn wer damals auf Reisen ging, übernachtete in diesen Raststätten, die der Straße entlang alle 30 bis 50 Kilometer zu finden waren, das war etwa eine Tagesetappe.

5. Römische Villa rustica
Puenland, St. Lorenzen / San Lorenzo di Sebato
3. – 5. Jahrhundert. n. Chr.
Römische Villen wie diese auf dem Grundstück Puenland in St. Lorenzen boten ein angenehmes Wohnklima und eigene Räumlichkeiten zum Wohnen und zum Arbeiten. Kein Wunder, dass auch Einheimische, die es sich leisten konnten, Villen wie diese errichteten. Die Materialien unterschieden sich nicht wesentlich von denen, die auch bisher zum Bauen verwendet wurden. Neu war aber der Kalk. Damit konnte man Mörtel herstellen und zunehmend komplexere Gebäude errichten. Auch die Verwendung von Tonziegeln für Heizungssysteme und Dach war neu.

THE LOFT ist bis 2. November 2025 zugänglich.

 

Fotos:
THE LOFT (c) Südtiroler Archäologiemuseum / Manuela Tessaro

Die Verwendung der Bilder für Pressezwecke ist honorarfrei bei korrekter Nennung des Copyrights (c) Südtiroler Archäologiemuseum / Manuela Tessaro

 

KONTAKT 
Katharina Hersel
Presse
Südtiroler Archäologiemuseum
Museumstr. 43, I-39100 Bozen
T 0471 320114
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