Hypothese zur Todesursache bleibt weiter gültig
Bezug nehmend auf den Artikel in Science News vom 21.4.2017:
Der Mumienexperte und Präsident des Fachbeirat für den Mann aus dem Eis, Prof. Dr. Frank Rühli von der Universität Zürich hielt am 20. April 2017 auf dem Annual meeting of the American Association of Physical Anthropologists in New Orleans einen Vortrag zur Todesursache des Mannes aus dem Eis. In seinem Vortrag bestätigte er die noch immer gültige Tatsache eines gewaltsamen Todes durch einen Pfeilschuss in die linke Schulter des Mannes aus dem Eis. Dabei wurde die Unterschlüsselbeinarterie (arteria subclavia) verletzt und der Mann verblutete.
In seinem Vortrag in New Orleans gab Rühli einen Überblick über die bisherigen Ergebnisse des Forschungsprojekts des Südtiroler Archäologiemuseums zu den Todesumständen des Mannes aus dem Eis, das in Zusammenarbeit mit Fallanalytikern der Kriminalpolizei in München unter der Leitung von Alexander Horn durchgeführt worden ist.
Nach dem Studium der Verletzungsmuster am Körper der Mumie gibt es bezüglich der Dauer des Todeskampfes noch immer unterschiedliche Auffassungen. Wie lange hat der Mann aus dem Eis nach der Verletzung durch den Pfeilschuss eventuell noch gelebt? Handelt es sich um wenige Minuten oder vielleicht doch länger? In diesem Zusammenhang schließt Rühli nicht aus, dass bei einem längeren Zeitraum auch Erfrieren eine Rolle gespielt haben könnte. Weitere Untersuchungen sollen weitere Klarheit darüber bringen.